Diagnose: Lymphdrüsenkrebs
1. Unterwanderung des Immunsystems.
In seltenen Fällen allerdings verursachen diese lymphatischen Zellen, die so wichtig für unsere Gesundheit sind, eine überaus gefährliche Erkrankung: maligne Lymphome oder auch Lymphdrüsenkrebs. Diese Geschwülste entstehen, wenn Lymphozyten entarten und anfangen, unkontrolliert zu wuchern.
2. Lymphomtypen: Hodgkin und Non-Hodgkin.
Ein Lymphom an sich ist ein Tumor, also eine Schwellung oder Vergrößerung eines Lymphknotens. Die Bezeichnung selbst sagt noch nichts über die Bedeutung dieser Veränderung aus, erst der Zusatz „benigne“ (gutartig) oder „maligne“ (bösartig) charakterisiert die Krankheit näher. Gefährlich sind die bösartigen Geschwülste, die Mediziner in Hodgkin-Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome unterscheiden.
Hodgkin-Lymphome (auch Morbus Hodgkin)
Charakteristisch für diesen Typ sind sogenannte Reed-Sternberg-Riesenzellen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Unbehandelt verläuft diese Krebsart fast immer tödlich, rechtzeitig therapiert stehen die Heilungschancen bei Hodgkin-Lymphomen jedoch gut: Bis zu 70 Prozent aller Patienten überleben die Krankheit, in frühen Stadien sind es sogar über 90 Prozent. Morbus Hodgkin ist mit etwas mehr als 2000 Fällen jährlich eine verhältnismäßig seltene Krebsart. Im Vergleich dazu erkranken jedes Jahr etwa 58 000 Frauen an Brustkrebs und rund 60 000 Männer an Prostatakrebs. Die statistische Altersverteilung zeigt, dass das Hodgkin-Lymphom besonders häufig in zwei verschiedenen Altersgruppen auftritt: Mitte 20 und Mitte 60.Non-Hodgkin-Lymphome (NHL)
Dieser Typ umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher bösartiger Tumore, die sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des lymphatischen Systems bilden können. Entscheidend für Art und Intensität der Therapie ist vor allem der Grad der Bösartigkeit (Malignitätsgrad). Man unterscheidet niedrig maligne und hoch maligne NHL-Formen. Etwa zwei Drittel der Befunde zählen zu den niedrig malignen Formen. Sie können über Jahre bestehen, ohne den Patienten allzu stark zu belasten, wachsen langsam und bleiben längere Zeit auf einen kleineren Bereich begrenzt. Ein knappes Drittel aller Non-Hodgkin-Lymphome dagegen ist sehr aggressiv: Dieser hoch maligne Typ wächst schnell und dehnt sich schon früh über weite Körperbereiche aus. Unbehandelt verläuft er meist innerhalb weniger Monate tödlich, setzt die Therapie frühzeitig ein, sind aber auch hier die Prognosen sehr günstig.Rund 6400 Männer und 6300 Frauen erkranken jedes Jahr am NHL. In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der Neuerkrankungen zugenommen, warum ist allerdings noch unklar. Eine mögliche Erklärung ist, dass sich im gleichen Zeitraum die Untersuchungsmethoden erheblich verbessert haben – ein statistischer Anstieg kann also schlicht auch auf die frühere Diagnose zurückzuführen sein. Das Durchschnittsalter der Erkrankten beträgt bei Männern 67, bei Frauen 70 Jahre – dieser Krebs tritt somit, anders als beim Hodgkin-Lymphom, meist bei älteren Patienten auf.
3. Vieren erhöhen das Risiko.
4. Symptome: Schwellungen der Lymphknoten.
Rund ein Drittel der Erkrankten klagt zusätzlich über vergleichsweise unspezifische Beschwerden, auch als B-Symptome bezeichnet: unerklärliches, wiederkehrendes Fieber, scheinbar grundloser Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent in den vorausgegangenen sechs Monaten, starkes nächtliches Schwitzen, allgemeiner Leistungsabfall und Schwächegefühl, starker Juckreiz.
5. Behandlung: gute Ergebnisse mit Strahlen- und Chemotherapie.
Die Therapiemöglichkeiten und damit die Heilungschancen haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Grundsätzlich gilt: Je früher Lymphdrüsenkrebs erkannt wird, desto besser. Kleiner Lichtblick: Bösartige Lymphome sprechen in der Regel gut auf eine Strahlen- und Chemotherapie an.